Begleitung und Lernen in der Tagesstätte: Besuch von Studierenden desISFT Nr. 192 und gemeinsame Ausbildungsaktivitäten.
Anfang September empfing der Hogar Germán Frers eine Gruppe von Studierenden des ISFT Nr. 192 aus Baradero, die die Ausbildung zur Therapeutischen Begleitung absolvieren. Der Besuch war Teil ihres Ausbildungsweges, eröffnete aber auch einen Raum, um Begleitung aus einer anderen Perspektive zu betrachten: Das alltägliche Zusammenleben.
Die Studierenden nahmen an einem Gespräch über Geschichte und Auftrag der Tagesstätte teil, besuchten die Workshops und sprachen mit den Kindern und Jugendlichen. In einfachen Fragen – Was machst du gern? Wie verbringst du den Tag? Was lernst du hier? – zeigte sich etwas Tieferes: Das Bewusstsein, dass Begleitung ein Erfahrungsraum der Gegenseitigkeit ist.
In dieser Begegnung zwischen jenen, die lernen zu begleiten, und jenen, die Begleitung täglich erfahren, wurde etwas Wesentliches sichtbar: Begleiten heißt nicht, Probleme zu lösen; es heißt halten, zuhören, präsent sein. Es heißt anzuerkennen, dass jeder Mensch gesehen werden muss, um sich in der Welt beheimatet zu fühlen.
In einem Kontext, in dem viele Kinder mit verletzlichen Lebenssituationen konfrontiert sind, erinnern solche Erfahrungen daran, dass gemeinschaftliche Begleitung ein Akt der Menschlichkeit ist – eine konkrete Weise, der Gleichgültigkeit zu widerstehen und die Würde jedes Kindes zu bekräftigen.


